Das Thema ist ja hier und da immer schon mal aufgekommen, aber ich würde mal gezielt nachfragen, in welches Substrat ihr pflanzt und wie ihr düngt und zwar nicht bei Sämlingen, sondern "erwachsenen" bzw. heranwachsenden Hostas. Ich fange mal mit meinen Erfahrungen an: Vor Jahren habe ich für die Topf-Hostas einfach die Blumenerde genutzt, die gerade zur Hand (und gerne auch billig) war. Das ging ein paar Jahre lang gut, dann mehrten sich aber die Ausfälle, es sind immer wieder welche regelrecht verfault oder von Jahr zu Jahr schlechter gewachsen. Dann habe ich mich über die diversen englischsprachigen Hostabücher gezielt über Pflanzsubstrat und Düngung informiert und recherchiert. Inzwischen mische ich mein Substrat selbst: Basis ist eine gute Kübelpflanzenerde, dazu kommt Perlit oder Vermiculite, kleinkörniger Blähton, ganz feine Pinienrinde (die nutze ich über Winter zusätzlich als Mulchabdeckung und Winterschutz) und Kokos-Quellerde. Anfangs hatte ich auch noch etwas Sand zugegeben, das hat nicht gut funktioniert, das Substrat ist teilweise zu fest geworden, was gerade die kleinen nicht mochten. Also alle wieder raus aus dem Substrat mit Sand und neu topfen. Zur Düngung benutze ich seit letztem Jahr ab Austrieb bis Anfang August 14-tägig einen Flüssigdünger mit fast gleichen Anteilen an N-P-K und hatte den Eindruck, das es ihnen gut getan hat. Von den Hornspänen in Töpfen bin ich abgekommen, die waren öfter mal verfault. Letzten Herbst habe ich auf einem Markt einen Beutel voll Schafwoll-Dünge-Pellets gekauft, die werde ich dieses Jahr mal bei einigen ausprobieren. Jetzt bin ich gespannt auf eure positiven wie negativen Erfahrungen.

Hallo CoBaLi, mein Hosta-Topfsubstrat setze ich ähnlich zusammen, wie Du deins. Kübelpflanzenerde (torffrei), Kokossubstrat und gebrochener Blähton. Wird im Frühjahr getopft, setze ich Osmocote 5-6 Mon. als Vorratsdüngung zu. Die älteren Töpfe dünge ich von Frühjahr bis Hochsommer flüssig mit einem leicht Stickstoff betonten Dünger. Hornspäne kommen mir auch nicht in die Töpfe. Mit Schafwolle habe ich keine Erfahrung. Wegen deiner schlechten Erfahrungen mit verfaulten Hostas würde mal hier im Forum suchen. Da gibt es einige Hinweise, dass es nicht unbedingt mit dem Topfsubstrat zu tun haben muss. Stichwort: z. B. Erwinia-Bakterien!

Das sind ja gleich zwei große Themen, zu denen es wahrscheinlich mindestens so viele Antworten wie Hostaholics gibt ;) Das Thema Düngung wurde HIER auch schon mal besprochen, aber vielleicht nicht in gewünschter Ausführlichkeit. An meiner Vorgehensweise hat sich, seitdem ich es dort beschrieben habe, nichts geändert. Seit einem Jahr wartet ein Kilo reiner Harnstoff darauf ausgetestet zu werden, kam aber bis jetzt noch nicht zu akutem N-Mangel. Für dieses Jahr habe ich noch weitere Schandtaten geplant, die vor allem den Blüten zuträglich sein sollen. Meine Genese der Substratwahl verlief ähnlich, wie bereits hier beschrieben. Angefangen mit allem was gerade da war - auf den ersten Blick sind Hosta ja nun wirklich nicht wählerisch. Dann selbst gemischt, Perlit und Co. nach Bedarf zugeschlagen und inzwischen, wie schon in anderen Threads beschrieben, bin ich bei Sackware gelandet. Diese bedient alle meine Ansprüche und steht in gleichbleibender Qualität zur Verfügung. Somit kann ich das Substrat als Ursache ausschließen, wenn ich z.B. beurteilen möchte warum sich Pflanzen unterschiedlich entwickeln.

Ich gebe ehrlich zu, nur preiswerte Blumenerde zu nutzen. Beim Ein- bzw Umtopfen mache ich eine Schicht Erde, dann folgen Rinderdung-Pellets, mit denen ich bislang sehr gute Erfahrungen gemacht habe, wieder eine Schicht Erde, dann die Pflanze mit dem Wurzelballen und wieder Erde zum Auffüllen. Ansonsten verwende mehr oder weniger regelmäßig Universaldünger.

Mir scheint, dass es so viele unterschiedliche Rezepte für tolle Hosta-Erde gibt wie Hostabesitzer. Lässt sich daraus schließen, dass die Erde möglicherweise doch nicht so wichtig ist? Ich bin mir da nicht sicher, doch vielleicht sind es bestimmte Faktoren, die entscheidender sind als bestimmte Bestandteile, wie Durchlüftung, pH-Wert, Wasserhaltevermögen, Schichtung. In einem Hostabuch fand ich die Feststellung, dass Funkien in der Natur die verschiedensten Standorte besiedeln und man welche auf Felsen, Bäumen, aber auch in vielen anderen Biotopen findet. Und im Facebook-Hostafreunde-Bereich berichtete eine erfahrene Sammlerin von ihrer einen Hosta, die auf ihrem Teich schwimmt. Ausweislich des beigefügten Fotos leidet die Hosta unter der bodenlosen Haltung keineswegs. Das alles scheint mir einerseits auf eine große Plastizität der Gattung hinzuweisen, die aber andererseits sicher nicht für alle Arten und Sorten gilt. Stichwort: Spezialisten. Daher würde mich interessieren, welche Sorten doch speziellere Interessen und Wünsche haben als die meisten anderen. Die Mäuse wurden schon angesprochen. Und Fritz Köhlein fordert für seinen (oder muss es heißen: seine?) H. 'Japanboy' explizit saures Substrat, da die Pflanze sonst kränkelt. Wie bei anderen Pflanzen auch würde es mich nicht wundern, wenn auch bei Funkien viele Sorten und Arten bestimmte ökologische Faktoren in großer Bandbreite tolerieren, die manche Spezialisten jedoch unbedingt in bestimmter Ausprägung benötigen bzw. akzeptieren. Mein Fazit: 08/15-Erde (bester Qualität) für die Masse und liebevoll ausgesuchte oder zubereitete Spezialerde für die anspruchsvollen, pingeligen Spezialisten.

Mein Weg in punkto Substratwahl verlief ähnlich wie bei einigen anderen hier. Ganz am Anfang habe ich eine hochwertige, torfbasierte Pflanzerde verwendet. Die gefiel mir aber schnell nicht mehr, da ich einerseits kein Fan davon bin Torf zu verwenden, wenn es nicht unbedingt sein muss und andererseits die Erde Feuchtigkeit für meinen Geschmack viel zu lange gehalten hat. Als nächstes bin ich dazu übergegangen mir selbst ein Substrat aus Kokoserde, Sand, Lava und etwas Lehm zu mischen. Einerseits war mir das schnell zu umständlich, die Mischung war zu wenig luftig und außerdem viel zu schwer. Mittlerweile benutze ich ein torffreies Staudensubstrat von Ökohum und bin bis jetzt begeistert. Es ist luftig, leicht, strukturstabil und lässt überschüssiges Wasser schnell ablaufen, sich aber auch gut wiederbefeuchten. Vorerst werde ich also dabei bleiben und nach und nach alle Hosta darin topfen. Ich seh das aber wie Neuenwege und denke, dass viele Substrate geeignet sind solange sie gewisse Grundvoraussetzungen erfüllen. In punkto Düngung bin ich noch unschlüssig. Im Frühjahr zum Austrieb werde ich wohl einen schnell wirkenden, mineralischen Volldünger nehmen und danach wahrscheinlich nochmal einen organisch-mineralischen Langzeitdünger oder Osmocote geben.

Neuenwege Und Fritz Köhlein fordert für seinen (oder muss es heißen: seine?) H. 'Japanboy' explizit saures Substrat, da die Pflanze sonst kränkelt. Kannst du diese Aussage aus eigener Erfahrung bestätigen?

boothby Ha, gute Frage! Ich war happy, diese Sorte endlich zu finden und zu bekommen. Da warte ich mit Experimenten lieber noch, bis sie sich üppig entwickelt hat und halte mich solange an den Rat des Meisters. Ich vermute, er hat ihn mit Grund aufgeschrieben.

Es ist ja auch so: was bei dem einen gut funktioniert, ist beim nächsten ein Flop. Ganz zu Anfang wollte ich meinen Pflanzen was Gutes tun und kaufte nur die teure Marken-Pflanzenerde. Mit dem Ergebnis, dass ich meinen Grünlingen beim Sterben zuschauen konnte. Keine von ihnen mochte diese. In meinem Frust kaufte ich dann eine sehr preiswerte von Thomas Phillips. Und die scheint gut zu sein; zumindest habe ich seitdem sehr viel weniger Ausfälle als früher. Gut, in den Wintermonaten sterben mir immer wieder Pflanzen weg, aus welchen Gründen auch immer. Dann wird neues gekauft und experimentiert, bis ich die richtigen Pflanzen für meine Bedingungen hier gefunden habe. ;)

Nachdem einige meiner Hostas schon voll belaubt sind und der Rest in verschiedenen "Hörnchen"-Größen dasteht stellt sich mir die Frage, ab wann ich zu düngen anfangen sollte. Seit letztem Jahr dünge ich meine Pflanzen die Saison über mit Flüssigdünger (was gut funktioniert hat), bin mir bei den jetzigen Temperaturen mit den stark schwankenden Tag- und Nachtunterschieden nicht ganz schlüssig, ob das jetzt schon eine gute Zeit zum düngen ist. Ich bitte um Erfahrungen und Tipps.

Moin, also was das Substrat angeht kann ich nur 2 erfahrungswerte einbringen: das erste mal gepflanzt ,nach der Lieferung 2006, in eine der üblichen Marken Blumenerden. dann nach 3 Jahren umgetopft in sehr große pötte und dann mit FRUX Kübelpflanzenerde befüllt. sehr teuer. aber : dach-terrassen-topf-garten im 2 Stock bedingt andere voraussetzungen beim umpflanzen. dieses Substrat ist noch immer (seit 2009) in den Pötten. noch nie gewechselt, nie gedüngt, nie umgepflanzt, die Hostas nie geteilt. alles bestens. seit 11/2017 stehen sie jetzt in SH in einem Garten, in den Pötten. geplant war es voriges jahr sie zu teilen und mit neuer erde wieder einzusetzen. es kam aus gründen nicht dazu. und auch dieses Frühjahr, bis jetzt, wurde es wieder nichts. bei uns ist es zu kalt, zu nass oder stürmt. da vergeht einem die lust auf so schwere arbeit. immerhin ist es jetzt das erste mal in diesem jahr schon seit 5 tagen regenfrei. vlt wirds ja noch was mit dem umpotten. mal schaun.

Welches Substrat und welche Düngung für Hostas in Töpfen und Pflanzgefäßen

CoBaLi

Ich mache es genauso wie @Talpa:

Die verbrauchte Topferde kommt entweder in den Kompost oder mit allem was drin ist (Perlite, Seramis etc.) in ein Beet, das ist ja nichts Schädliches. Da ich sehr dicht bepflanzte bzw. bewachsene Staudenbeete habe, sieht man auch keine Kügelchen und ähnliches, das Ziel ist in den Beeten zumindest während der Vegetationsperiode keine nackte Erde zu sehen.

@boothby

in die hohen Töpfe mache ich unten oft alte kleinere Töpfe kopfüber rein, um Erde zu sparen oder ein paar größere Styropor-Stücke, wenn ich was als altes Verpackungsmaterial rumliegen habe, die kann man hinterher auch wieder problemlos in die Gelbe Tonne geben, wenn der Topf geleert wird.

tory

Verbrauchte Erde wird bei mir auch weiter verwendet. Ich peppe sie mit Gesteinsmehl und Rinderdung-Pellets auf und nutze sie dann wieder ganz normal. ;)

Kuhfellchen

Verbrauchte Erde kommt je nach Belieben entweder auf den großen Gartenkompost oder in die Beete. Kleine Natur-Steinchen fallen nicht auf und Tonscherben pflücke ich raus, Perlit oder Seramis noch nie untergemischt.

Talpa

CoBaLi

Talpa

Hab's noch mal ergoogelt:

sowohl Perlit als auch Vermiculit gehören zu Gesteinen bzw. Mineralien, also nix Schädliches, wobei laut Wikipedia Vermiculit als Tonmineral sogar maßgeblich zur Bodenfruchtbarkeit beiträgt

Socke

CoBaLi

Hosta mögen doch eher humosen Boden, hätte ich gedacht?

Wäre da tonmineralisch nicht eher kontraproduktiv oder kann ich das dann evtl. mit Hornspänen ausgleichen?

newbie

Hallo,

ich bin jetzt sicherlich im richtigen Thread, aer ich habe nichts passenderes gefunden.

Ich habe vor ca 4-5 Jahren Hostas in Töpfe geerbt. Ich denke die müssten jetzt umgepflanzt werden, bin mir aber nicht sicher wie ich das machen muss, ob es dabe etwas zu beachten gibt. Wieviel größer sollte der Topf sein, oder reicht in den meisten Fällen nur Erderneuerung?

vielen Dank

tory

Hallo newbie! Sei zunächst erst mal herzlich willkommen in unserer Runde. ;)

Nun, wenn die Töpfe komplett voll sind, sollte man die Hostas umtopfen und bei der Gelegenheit evtl auch teilen.

Ich persönlich lass die Hörnchen immer erst ein gutes Stück wachsen, ehe ich sie umpotte, da ich sie besser sehen kann, wenn sie etwas größer sind. Du kannst auch warten, bis sich alle Blätter komplett ausgerollt haben.

Ansonsten ist das Umtopfen wie bei jeder anderer Pflanze. Raus aus dem Topf, verklumpte Erde abmachen, damit die Wurzeln etwas mehr Luft haben und ab in den größeren Topf. Ich nehme dann meistens einen, der zwei Nummern größer ist als der vorherige, oder auch drei. Kommt auf die Hosta an. ;)

Vielleicht magst du dich auch hier erst mal vorstellen: https://hosta-forum.de/t/vorstellung

Dadurch lernen wir dich etwas besser kennen und deine Hostas könntest du uns ja auch mal zeigen. ;)

CoBaLi

Socke

Nach vielen Jahren mit Topf-Hostas habe ich festgestellt, dass bei mir die meisten Ausfälle durch zu "gehaltvolles" Substrat entstanden sind, teilweise sind sie regelrecht verfault oder erstickt.

Seit ein paar Jahren mische ich der Erde immer mineralisches Substrat bei, Perlit, Seramis, Vermiculit und auch ganz feine Pinienrinde, darin gedeihen sie bei mir besser.

Mit Hornspänen dünge ich auch nicht mehr, die Hornspäne sind mir teilweise in den Töpfen angefault und verschimmelt. Inzwischen gebe ich bei Neupflanzung ein paar Schafwollpellets in die Substratmischung und dünge ab Frühjahr alle 2-3 Wochen mit einem ausgewogenen N-P-K-Flüssigdünger und ich habe seitdem keine Ausfälle durch Fäulnis mehr.

sonnentau

Socke

Bis letztes Jahr habe ich es im Wesentlichen so gehandhabt wie von CoBaLi beschrieben, allerdings um eine gute Durchlüftung zu fördern, eher mittlere bis grobe Pinienrinde zugesetzt. Da ich mittlerweile nicht mehr im Frühjahr, sondern zum Sommerende umtopfe und teile (Erwinia), benutze ich organischen Dünger (Hornspäne, Pellets jeder Art, usw.) nur noch im Freiland. Alle Töpfe werden ausschließlich mineralisch gedüngt, damit die Nährstoffe den Pflanzen auch zu ihrer Wachstumszeit zur Verfügung stehen und im (meist) nassen Herbst und Winter nicht schimmeln und faulen.

Seit 2023 habe ich die (von @boothby empfohlene) "Frux Trog- und Dauererde" im Einsatz, die keine Zuschlagstoffe zu benötigen und dadurch ihren höheren Preis zu rechtfertigen scheint. Bisher bin ich damit sehr zufrieden, wie es mittel- und langfristig aussieht, wird sich zeigen.

Scrapps

Thema: neem

Da ich mich ja grad notgedrungen mit dem thema pflanzenschutz befasse die frage: hat schonmal jemand erfahrung mit neem presskuchen gemacht? Soll in die erde eingearbeitet nicht nur krabbler fernhalten sondern auch ein guter dünger sein- wäre interessant hier mal erfahrungsberichte auch in bezug auf wachstum/ wurzelwachstum etc zu haben

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