Ich möchte auch niemandem vorhalten, dass er "minderwertige" Substrate benutzt (außer Gartencenter und Discounter, da bekommt man eigentlich durch die Bank nur Mist). Und ja, ein reiner Hostabetrieb wird sicher ein passenderes Substrat verwenden als eine breit gefächerte Staudengärtnerei oder Baumschule. Aber unterm Strich bleibt: Ein Gärtner hat andere Ansprüche an sein Kultursubstrat als wir Sammler. Das heißt im Umkehrschluss nicht, dass es "minderwertig" ist. Und wie gesagt "Ausnahmen bestätigen die Regel".
Wie lange eine Pflanze noch im gekauften Substrat stehen bleiben kann, da muss man ein Gefühl für entwickeln. Auf der sicheren Seite ist man, wenn man gleich (Im Sinne von "zeitnah" nicht sofort) austauscht, klar. Ist ersichtlich, dass die Pflanze vor kurzem erst umgetopft wurde, also noch reichlich Platz im Topf ist, dann würde ich sagen, ist es nicht so dringend. Es ist ja auch nicht so, dass die Hosta direkt eingeht, wenn ich sie im Topf belasse, die würde auch ohne weiteres Zutun noch Jahre darin ausharren, selbst wenn der Topf schon komplett durchwurzelt ist - eine optimale Entwicklung sieht aber anders aus ;)
Wie das Substrat selber aussieht, kann auch ein guter Indikator sein. Wird es batzig und dicht, zeigt nur noch wenig "Fluffigkeit" (im eher trockenen Zustand), dann würde ich es tauschen.
Mir persönlich, das habe ich schon häufiger geschrieben, ist es wichtig, das Substrat als Ursache für etwaige Probleme immer ausschließen zu können. Deswegen versuche ich zeitnah alle in das gleiche Substrat zu setzen.
Die angesprochenen "Hormone" sind, meines Kenntnisstandes nach, bei Hosta eher weniger ein Thema, werden aber im Zierpflanzenbau, z.B. als Stutz- und Stauchmittel oder zur Anregung der Verzweigung, sehr breit eingesetzt. Phytohormone werden bei Hosta v.A. bei der In-Vitro Kultur eingesetzt, da geht es nicht ohne. Die üblichen Einsatzzwecke von Phytohormonen sehe ich bei Hosta in der Weiterkultur eigentlich nicht, aber das ist reine Vermutung, konkrete Infos habe ich dazu nicht. Würde mich sehr interessieren ob da jemand mehr weiß.
Zu den Überdüngungssymptomen an Hosta habe ich auch keine konkreten Informationen, allerdings können die von den allgemeinen Überschusssymptomen abgeleitet werden. Hier mal eine Zusammenfassung, die ich in den ersten Studienjahren von den Hauptnährstoffen erstellet habe:
Häufigste Symptome von zu viel Dünger sind Verbrennungen an den Blättern, die relativ ähnlich zu Sonnenbrand aussehen, und Veränderung in den Blattfarben und ein übermäßiger Wuchs mit eher weichem Gewebe. Zudem, das steht nicht in meiner Zusammenfassung, können zu viel Düngersalze im Substrat dazu führen, dass das Wasser aus der Pflanze ins Medium gezogen wird - dann schlappt die Pflanze, wie bei akutem Wassermangel. Das muss man schnell diagnostizieren und das Substrat austauschen, sonst ists vorbei.